Unterschiedliche Fortpflanzungstypen
In einem normalen Gesellschaftsbecken ohne Fische die den Hummelgarnelen nachstellen wird man binnen kürzester Zeit bereits mit Nachwuchs rechnen können. Sobald die Wasserwerte schwimmen wird man regelmäßig Paarungsschwimmen beobachten können.
Allgemein wird in zwei verschiedene Fortpflanzungstypus unterschieden. Zum einen die einfache "spezialisierten Zucht", bei welcher ca. 20-40 vollständig Entwickelte Hummelgarnelen schlüpfen und dann die "primitiven Zucht", bei dem gleich mehrere hunderte Larven herangezogen werden können.
Da die Hummelgarnele sich mit dem spezialisierten Fortpflanzungstypus vermehrt, werden wir nur auf das Thema der primitiven Garnelenzucht nur sehr kurz eingehen.
Spezialisierte Hummelgarnelen Zucht
Die Hummelgarnele gehört zum spezialisierten Fortpflanzungstypus, das bedeutet das Hummelgarnelen ohne weitere Schwierigkeiten im Normalen Aquariumbetrieb ihre Jungtiere gebären können.
Allerdings gibt es dabei ein paar Dinge zu beachten.
Alle Fische die Garnelen nachstellen sind ebenfalls für die Jungtiere gefährlich, das heisst das man von der Paarung bereits sehr wenig mitbekommt, als das man auch von den Jungtieren nur sehr wenig zu Gesicht bekommen wird.
Auch friedliche Fische können zur Gefahr werden, da die frisch geschlüpften Hummelgarnelen selbst für diese, sonst friedlichen Fische, zur Nahrungsquelle werden.
Daraus ergibt sich, das der wohl beste Zuchterfolg in einem reinen Garnelenbecken möglich ist. Sobald man also ein entsprechendes Becken vorbereitet hat, steht dem erfolgreichen Hummelgarnelenzuchterfolg nichts mehr im Weg.
Nehmen wir daher die optimalen Bedingungen an die man für die Hummelgarnelen Zucht schaffen kann.
Hummelgarnelen sind mit etwa 3-4 Monaten Geschlechtsreif.
Weibliche Garnelen kann man normalerweise an dem auf dem Rücken befindlichen Eierfleck erkennen. Allerdings ist dieser bei der Hummelgarnele weiss gefärbt und daher nur sehr schwer zu erkennen.
Männliche Garnelen sind deutlich schlanker als die weiblichen und besitzen keinen Eierfleck auf dem Rücken. Auch er Panzerschild am Kopf ist bei den Weibchen etwas stärker nach unten gezogen.
Sobald die weiblichen Hummelgarnelen Geschlechtsreif sind bildet sich in deren Nacken der Laich heran, was etwa 4-6 Wochen in Anspruch nimmt, ehe sich dann das Weibchen schließlich häutet und dabei Pheromone in das Wasser abgibt. Dis lockt dann auch sofort die Männchen an welche das paarungswillige Weibchen suchen. In unserem friedlichen Garnelenbecken ist diese Phase sehr leicht daran zu erkennen das die Männchen immer wieder durch das Wasser schwimmen als würden sie einander jagen.
Sobald das Paarungsschwimmen erfolgreich war, das Männchen also die weibliche Hummelgarnele entdeckt hat versucht sich dieses im Nacken des Weibchens festzukrallen. Allerdings wird man dabei feststellen das es nicht ganz so einfach ist, da sich das Weibchen mit ihrem Hinterleib deutlich gegen das Männchen wehrt. Wenn das Männchen erfolgreich war, wird es sich versuchen an der Seite des Weibchens nach unten zu bewegen, um dort mit seinem Begattungsorgan (Endopoden) kleine Samenpakete an der Geschlechtsöffnung zu befestigen. Sobald das Weibchen dann die Eier in die Bauchtasche des Hinterlaibes schiebt öffnen sich die Samenpakete und befruchten die Eier.
Bei der Hummelgarnele bleiben nun die Eier so lange in der Bauchtasche bis diese Schlüpfen. Einzig beim putzen oder der Sauerstoffversorgung werden die Eier 'umsortiert'.
Ein schwangeres Garnelenweibchen braucht weder in ein eigenes Becken, noch in sonst irgendeiner Form nachgestellt werden. Wenn man ein schwangeres Garnelenweibchen in ein anderen Aquarium umsetzt, kann es im schlimmsten Falle zu einer Häutung kommen, bei welcher sie dann die Eier verliert.
Nach ~4 Wochen schlüpfen dann auch schon die jungen Garnelen. Anfangs wird man nur eine sehr blasse Färbung erkennen können, diese wird aber stetig zunehmen, bis sie genauso wie ihre Eltern aussehen.
Da Hummelgarnelen bereits während sie ihre befruchteten Eier hütet bereits anfängt neuen Laich zu bilden, sind sie bereits in wenigen Wochen erneut Geschlechtsreif.
Wissenswertes bei der Hummelgarnelen Zucht
Wenn sie das Gefühl haben, das ihre Hummelgarnelen Vermehrungsfaul zu sein scheinen, empfiehlt es sich einen, oder mehrere Wasserwechsel zu machen und auch die Wassertemperatur abzusenken. Gerade bei zu warmen Wasser werden Garnelen sehr häufig Vermehrungsfaul!
Beim Schlupf der Jungtiere gibt es im großen nichts weiter zu beachten. Die Erwaschsenen Hummelgarnelen stellen ihnen nicht nach. In einem eingelaufenen und gut funktionierenden Aquarium werden sie genügend Futter finden, sodass sie nicht extra zufüttern müssen.
Primitive Garnelen Zucht
Bei der primitiven Garnelenzucht schlüpfen keine vollständig entwickelten Garnelen aus den Eiern, sondern nur Larven, welche mehrere Entwicklungsstadien durchlaufen. Dies ist erfordert allerdings Salzwasser. Garnelen des primitiven Fortpflanzungstypus leben normalerweise zwar auch in Süßwassergebieten, allerdings begeben sich die Garnelen mit den befruchteten Eiern in ein Salzwassergebiet. Im Salzwassergebiet durchleben die Larven dann mehrere Häutungszyklen, bei denen sie beinahe täglich ihren alten Panzer abwerfen, da dieser nicht mit ihnen gemeinsam wächst. Es dauert etwa 40 Tage, ehe aus den Larven auch in Süßwasser überlebensfähigen Garnelen werden. Nach dieser Zeit kann man die kleinen Garnelen in ein Süßwasserbecken umsetzen.