Steckbrief und Grundlegendes zur Hummelgarnele

Ihren Namen hat die Hummelgarnele durch ihre Schwarz weißen Streifen die stark an eine Hummel erinnern. Gerade diese auffällige Färbung macht sie in einem grünen Pflanzenaquarium zu einem echten Highlight und es ist sehr leicht sie zwischen den Pflanzen wieder zu finden und zu beobachten.

Mit knapp 3 Zentimetern maximaler Körpergröße sind sie etwas größer wie z.B. die Red Fire oder Yellow Fire Garnele, ohne aber allerdings gleich zu groß zu sein.
Auch ist es absolut unproblematisch die Hummelgarnele mit anderen Fischen und Garnelen in einem Aquarium zu vergesellschaften, gerade weil sie ein Allesfresser ist der sich in der Hauptsache von den Futterresten der anderen Tiere ernährt.

Wie andere Einsteiger Garnelen ist die Hummelgarnele sehr paarungsfreudig, was sich darin zeigt, das 20-40 Junggarnelen auf einmal austrägt und nach etwa drei Wochen erneut paarungsbereit ist.


Name Hummelgarnele, New Bee Shrimp
Lateinischer Name Caridinia cf. breviata
Größe ~ 3 Zentimeter
Alter ~ 2 Jahre
Verhalten Sehr friedlich
Empfohlene Wassertemperatur 18 bis 28 Grad
Empfohlener pH-Wert 6,3 bis 7,5
Gesamthärte des Wassers ~ 12° dgH
Karbonhärte ~ 12° KH
Empfohlenes Futter Allesfresser (Algen, Futtertabs, Flocken, etc.)

Vergesellschaftung mit anderen Garnelen und Fischen/Garnelen

Die Hummelgarnele ist eine sehr friedliche Garnele und entsprechend einfach mit so ziemlich allen anderen Fischen und auch Garnelenarten zu vergesellschaften. Allerdings sollte man bei der Vergesellschaftung mit anderen Garnelenarten bedenken, das sie sich untereinander kreuzen können, wodurch keine Reinheit der Art mehr Gewährleistet werden kann. Eine Ausnahme dazu stellt z.B. die Amanogarnele dar, mit welcher sich die Hummelgarnele nicht kreuzen kann.

Beim vergesellschaften gibt es jedoch ein paar Dinge auf die man achten sollte. Zum einen werden Hummelgarnelen sehr scheu, wenn sie mit stark aktiven Fischen (Lebendgebärenden) zusammen leben.

Auch werden Hummelgarnelen beim versuch der Vergesellschaftung mit Räubern sehr scheu, wenn sie nicht gar vollständig gefressen wird. Daher sollte man davon absehen Hummelgarnelen in einem Becken zusammen mit Raubfischen halten, oder den Garnelen genug Verstecke bieten, allerdings wird man dann von den Tieren nur noch sehr wenig zu sehen bekommen.

Hummelgarnelenhaltung im Aquarium

Hummelgarnelen kann man bereits ohne weiteres in kleinen 54l Becken halten (Es würde auch noch kleiner gehen ~12 Liter aber dann nimmt man den Tieren ihren notwendigen Lebensraum und diese kleinst Ökosysteme sind instabiler), ohne das man große Schwierigkeiten bei der Haltung hat. Wichtig ist nur das man beachtet das man nicht zu wenige Tiere im Becken hält und keine Gifte durch den Wassertausch ins Becken einbringt, da Hummelgarnelen auf Gifte recht empfindlich reagieren. Das gibt besonders dann wenn man Kupferrohre hat, oder einen Durchlauferhitzer nutzt. In beiden Fällen heisst es das Wasser vorher laufen zu lassen, ehe man den Wasserwechsel beginnt.

Futter

Da es sich bei den Hummelgarnelen wie bereits erwähnt um Allesfresser handelt, braucht man normalerweise nicht zufüttern. Jedoch kann man bei der Zufütterung die Nahrung ein wenig mehr variieren, insbesondere dann, wenn man Gemüse (z.B. Paprika) und trockenes Laub der Buche oder Eiche zugibt. Beim Gemüse konnten wir bereits beobachten das, wenn es vorher leicht gekocht wurde noch interessanter für die Hummelgarnelen zu sein scheint.

Pflanzen

Pflanzen sind Pflicht! Das hat gleich mehrere Gründe. Zum einen bieten Pflanzen Hummelgarnelen eine gute und nachwachsende Nahrungsquelle und zum anderen können sich die Tiere in Pflanzen verstecken. Denn selbst wenn sie mit friedlichen und ruhigen Fischen vergesellschaftet werden, brauchen sie dennoch ab und zu Möglichkeiten wo sie sich verstecken können, z.B. beim Häuten oder während die Weibchen die Jungtiere gebären.

Besonders gut geeignet für Hummelgarnelen sind Javamoose und Farne. Diese bieten aufgrund ihrer Beschaffenheit besonders ergiebige Nahrungsquellen.
Auch kann man ohne weiteres Grase und andere Pflanzen in das Becken einsetzen. Hummelgarnelen sind ausgesprochen anpassungsfähig und werden sich stets da wohl fühlen wo sie genug Nahrung und Versteckmöglichkeiten haben.

Filter

Hier gibt es keine Patentlösung. Jeder Aquarianer nutzt sein eigenes erprobtes System.
Ein Anfänger wird besser mit einem einfachen Aussen oder Innenfilter anfangen, da diese sehr einfach in der Handhabung sind. In beiden Fällen muss allerdings der Ansaugstutzen mit einem feinen Nylonstrumpf, oder aber im Aquarium Geschäft erhältlichem Filterschwamm den man über den Ansaugstutzen schiebt. Das verhindert das der Filter Jungtiere ansaugt und verschluckt. (Der Filterschwamm am Ansaugstutzen sollte bei jedem Wasserwechsel gereinigt werden. Da sich der Schwamm am Ansaugstutzen befindet, ist dieser schnell voll mit Schmutzpartikeln und anderen Ablagerungen. Einfach beim Wasserwechsel etwas Wasser aus dem Aquarium in eine Schüssel ableiten, den Schwamm mehrfach darum auswringen und wieder anbringen.) Im Gegensatz zu dem unten aufgeführten Hamburger Mattenfilter müssen diese beiden Filterarten regelmäßig gereinigt werden. Hier reicht es dann auch meistens das man die Filtermaterialien mit warmen Wasser ausspült. Bei einem Innen-/Aussenfilter kann man auch andere Filtermaterialien nutzen wie z.B. Keramikröhrchen einsetzen, Aktivkohle, Torf und viele andere Materialien.

Alternativ dazu gibt es noch den Hamburger Mattenfilter, dieser besticht gerade durch seine Wartungsarmheit und das er die Hummelgarnelen nicht ansaugen kann. Aber nicht nur diese Fakten sprechen für diesen Filtertyp, auch das er später mit Javamoosen bepflanzt werden kann und damit unscheinbar in den Hintergrund rückt ist eine ausgezeichnete Eigenschaft. Man kann ihn unter anderem selber bauen, oder bereits fertig montiert im Aquariumgeschäft kaufen. In kleinen Becken ist der HMF allerdings nicht so gut umzusetzen, da er eben mehr Platz braucht als der Innen-/Aussenfilter und er kann nur in einem Süßwasseraquarium eingesetzt werden.

Hummelgarnelen Zucht

Unterschiedliche Fortpflanzungstypen

In einem normalen Gesellschaftsbecken ohne Fische die den Hummelgarnelen nachstellen wird man binnen kürzester Zeit bereits mit Nachwuchs rechnen können. Sobald die Wasserwerte schwimmen wird man regelmäßig Paarungsschwimmen beobachten können.

Allgemein wird in zwei verschiedene Fortpflanzungstypus unterschieden. Zum einen die einfache "spezialisierten Zucht", bei welcher ca. 20-40 vollständig Entwickelte Hummelgarnelen schlüpfen und dann die "primitiven Zucht", bei dem gleich mehrere hunderte Larven herangezogen werden können.

Da die Hummelgarnele sich mit dem spezialisierten Fortpflanzungstypus vermehrt, werden wir nur auf das Thema der primitiven Garnelenzucht nur sehr kurz eingehen.

Spezialisierte Hummelgarnelen Zucht

Die Hummelgarnele gehört zum spezialisierten Fortpflanzungstypus, das bedeutet das Hummelgarnelen ohne weitere Schwierigkeiten im Normalen Aquariumbetrieb ihre Jungtiere gebären können.

Allerdings gibt es dabei ein paar Dinge zu beachten.
Alle Fische die Garnelen nachstellen sind ebenfalls für die Jungtiere gefährlich, das heisst das man von der Paarung bereits sehr wenig mitbekommt, als das man auch von den Jungtieren nur sehr wenig zu Gesicht bekommen wird.
Auch friedliche Fische können zur Gefahr werden, da die frisch geschlüpften Hummelgarnelen selbst für diese, sonst friedlichen Fische, zur Nahrungsquelle werden.

Daraus ergibt sich, das der wohl beste Zuchterfolg in einem reinen Garnelenbecken möglich ist. Sobald man also ein entsprechendes Becken vorbereitet hat, steht dem erfolgreichen Hummelgarnelenzuchterfolg nichts mehr im Weg.

Nehmen wir daher die optimalen Bedingungen an die man für die Hummelgarnelen Zucht schaffen kann.

Hummelgarnelen sind mit etwa 3-4 Monaten Geschlechtsreif.
Weibliche Garnelen kann man normalerweise an dem auf dem Rücken befindlichen Eierfleck erkennen. Allerdings ist dieser bei der Hummelgarnele weiss gefärbt und daher nur sehr schwer zu erkennen.
Männliche Garnelen sind deutlich schlanker als die weiblichen und besitzen keinen Eierfleck auf dem Rücken. Auch er Panzerschild am Kopf ist bei den Weibchen etwas stärker nach unten gezogen.

Sobald die weiblichen Hummelgarnelen Geschlechtsreif sind bildet sich in deren Nacken der Laich heran, was etwa 4-6 Wochen in Anspruch nimmt, ehe sich dann das Weibchen schließlich häutet und dabei Pheromone in das Wasser abgibt. Dis lockt dann auch sofort die Männchen an welche das paarungswillige Weibchen suchen. In unserem friedlichen Garnelenbecken ist diese Phase sehr leicht daran zu erkennen das die Männchen immer wieder durch das Wasser schwimmen als würden sie einander jagen. Sobald das Paarungsschwimmen erfolgreich war, das Männchen also die weibliche Hummelgarnele entdeckt hat versucht sich dieses im Nacken des Weibchens festzukrallen. Allerdings wird man dabei feststellen das es nicht ganz so einfach ist, da sich das Weibchen mit ihrem Hinterleib deutlich gegen das Männchen wehrt. Wenn das Männchen erfolgreich war, wird es sich versuchen an der Seite des Weibchens nach unten zu bewegen, um dort mit seinem Begattungsorgan (Endopoden) kleine Samenpakete an der Geschlechtsöffnung zu befestigen. Sobald das Weibchen dann die Eier in die Bauchtasche des Hinterlaibes schiebt öffnen sich die Samenpakete und befruchten die Eier.
Bei der Hummelgarnele bleiben nun die Eier so lange in der Bauchtasche bis diese Schlüpfen. Einzig beim putzen oder der Sauerstoffversorgung werden die Eier 'umsortiert'.
Ein schwangeres Garnelenweibchen braucht weder in ein eigenes Becken, noch in sonst irgendeiner Form nachgestellt werden. Wenn man ein schwangeres Garnelenweibchen in ein anderen Aquarium umsetzt, kann es im schlimmsten Falle zu einer Häutung kommen, bei welcher sie dann die Eier verliert.

Nach ~4 Wochen schlüpfen dann auch schon die jungen Garnelen. Anfangs wird man nur eine sehr blasse Färbung erkennen können, diese wird aber stetig zunehmen, bis sie genauso wie ihre Eltern aussehen.

Da Hummelgarnelen bereits während sie ihre befruchteten Eier hütet bereits anfängt neuen Laich zu bilden, sind sie bereits in wenigen Wochen erneut Geschlechtsreif.

Wissenswertes bei der Hummelgarnelen Zucht

Wenn sie das Gefühl haben, das ihre Hummelgarnelen Vermehrungsfaul zu sein scheinen, empfiehlt es sich einen, oder mehrere Wasserwechsel zu machen und auch die Wassertemperatur abzusenken. Gerade bei zu warmen Wasser werden Garnelen sehr häufig Vermehrungsfaul!

Beim Schlupf der Jungtiere gibt es im großen nichts weiter zu beachten. Die Erwaschsenen Hummelgarnelen stellen ihnen nicht nach. In einem eingelaufenen und gut funktionierenden Aquarium werden sie genügend Futter finden, sodass sie nicht extra zufüttern müssen.

Primitive Garnelen Zucht

Bei der primitiven Garnelenzucht schlüpfen keine vollständig entwickelten Garnelen aus den Eiern, sondern nur Larven, welche mehrere Entwicklungsstadien durchlaufen. Dies ist erfordert allerdings Salzwasser. Garnelen des primitiven Fortpflanzungstypus leben normalerweise zwar auch in Süßwassergebieten, allerdings begeben sich die Garnelen mit den befruchteten Eiern in ein Salzwassergebiet. Im Salzwassergebiet durchleben die Larven dann mehrere Häutungszyklen, bei denen sie beinahe täglich ihren alten Panzer abwerfen, da dieser nicht mit ihnen gemeinsam wächst. Es dauert etwa 40 Tage, ehe aus den Larven auch in Süßwasser überlebensfähigen Garnelen werden. Nach dieser Zeit kann man die kleinen Garnelen in ein Süßwasserbecken umsetzen.

Krankheiten bei Hummelgarnelen

Wie bei allen Lebewesen kann es auch bei den Hummelgarnelen zu Erkrankungen kommen, dabei gibt es einige Erkrankungen, die man selber sehr leicht beheben kann, oder es handelt sich nicht einmal um eine Krankheit.

Harmlose Symptome bei Hummelgarnelen

Das Wilde herumschwimmen von Garnelen bedeutet nicht das sie sich gerade gegenseitig angreifen, sondern vielmehr handelt es sich im wahrscheinlichsten Fall um das so genannte 'Paarungsschwimmen'. Es besteht also keine Gefahr, sondern es steht Nachwuchs ins Haus.

Wenn die Hummelgarnele etwas trüb und milchig erscheint liegt dies im allgemeinen daran, das sie kurz vor der Häutung steht. Alles was sie nun braucht ist ein Versteck in welches sie sich zurück ziehen kann und wo sie dann auch nicht gestört werden sollte.

Symptome die Handlungsbedarf erfordern

Sollten sich ihre Hummelgarnelen mal deutlich zurück ziehen und nicht aus ihren Verstecken heraus kommen, kann das mehrere Ursachen haben. Zum einen ist eventuell ein Fisch mit im Aquarium welcher die Hummelgarnele als willkommene Abwechslung auf seinem Speiseplan sieht, oder aber es sind zu wenige Hummelgarnelen im Aquarium.

Hummelgarnelen sind Gruppentiere die sich erst in Gruppen von 10+ Tieren der gleichen Gattung wohl fühlen. Allerdings ist zu beachten das auch Gruppen von 10 Tieren zu wenig sind für ein ~100 Liter Becken und sie sich auch hier wieder verstecken.

Sprechen die Tiere nicht auf in das Aquarium zugegebenes Futter an, ist es am wahrscheinlichsten, das sie bereits genügend andere natürliche Futterquellen haben. Hummelgarnelen sind Allesfresser, das heisst das sie sich von Abgestorbenen Pflanzenresten, Algen und Restfutter der anderen Tiere ernähren und hier genug abfällt, das sie auf das Futter welches für sie bestimmt ist, gar nicht mehr ansprechen. Einfach das Futter reduzieren und abwarten. Sie werden schnell feststellen das ihre Hummergarnelen wieder fressen.

Tödliche Gefahren für Hummelgarnelen

Neben all diesen Kleinigkeiten gibt es aber auch Dinge bei denen man sofort hellhörig werden muss, da sie auch die anderen Aquariumbewohner betreffen.

Sitzen ihre Hummelgarnelen über lange Zeit direkt unter der Wasseroberfläche, oder versuchen gar aus dem Aquarium heraus zu krabbeln, besteht akuter Sauerstoffmangel im Backen. Auch dies ist ein Problem, welches man sehr leicht beheben kann, indem man den Filterausströmer etwas über die Wasseroberfläche setzt und dadurch mehr Wasserbewegung erzeugt was wiederum für mehr Sauerstoff im Wasser sorgt, oder sie nutzen einen Strudelstein um Sauerstoff in das Aquarium abzugeben. Auch empfiehlt es sich eventuelle Futterreste, abgestorbene Pflanzenteile und dergleichen aus dem Aquarium zu entfernen.

Vergiftungserscheinungen treten bei Hummergarnelen recht schnell auf und zeigen sich deutlich darin, das sie sich einfach hinlegen oder schwanken. Hier heisst es dann so schnell es möglich ist für einen ausreichenden Wasserwechseln mit sauberen Trinkwasser zu machen. Sollte man Kupferleitungen besitzen ist es erforderlich das man dieses vorher aufbereitet, oder wenigstens über längere Zeit laufen lässt, ehe man das Wasser nutzt um das Aquariumwasser aufzufüllen.